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Familienverband Schrader e.V.

Jede Anfrage lohnt sich .. !

Am 07. November 2020 erreichte mich eine Anfrage an den Familienverband:

„.. mein Urgroßvater Friedrich Helmar Moritz Schrader führte als Signumstempel das gezeigte Wappen. … Helmar wurde am 26.02.1841 in Jemgum / Ostfriesland geboren. … Das Wappen soll von einem Göttinger Familienzweig geführt worden sein.“

So lautete sinngemäß die Anfrage von Herrn Dr. Bittner aus der Nähe von Köln.


Die wenigen Angaben klangen nicht so, als sei der Anfrage eine große Aussicht auf Erfolg beschieden.

Bekannt war der Ort Jemgum, und wider Erwarten fand ich in unserem Ortsregister tatsächlich eine Nennung dieses Ortes: Ein Friedrich Heinrich Georg Dietrich Schrader aus der Sippe Boizenburg, geboren in Bleckede/Elbe war in der relevanten Zeit Amtmann in Jemgum.

Eine mögliche Spur?


Als nächstes habe ich mir den überlieferten Signumstempel angesehen. Anhand der Blasonierung des Schildes (Stichworte Ast, 3 Eicheln, 3 Eichenblätter) konnte ich in unserer Wappenrolle mehrere ähnliche Wappen ausfindig machen.

Nach genauerer Überprüfung, insbesondere anhand der Helmzier „Bewehrte … Faust mit 3 … Eicheln) Farbgebung nicht erkennbar, blieb das Wappen der Sippe Boizenburg an der Elbe als „ähnlichstes Wappen“ übrig.

Dessen Blasonierung lautet:

Schild:

In Silber aus waagrechtem schwarzen Aststück Zweig mit drei grünen Eichenblättern und drei grünen Eicheln mit goldener Frucht, hervorwachsend

Helmzier:        

Bewehrte schwarz gekleidete Faust mit drei grünen, goldbefruchteten Eicheln


Dieses Wappen weicht in kleinen Details von dem übermittelten Signumstempel ab (links steigendes Aststück vs. waagrechtes Aststück). Gleichwohl ist die Ähnlichkeit groß genug, so dass sich eine relevante Spur zur Sippe Boizenburg ergibt.

Spätestens jetzt entstand die Vermutung, dass es einen Zusammenhang zwischen dem gesuchten Urgroßvater und dem besagten Amtmann in Jemgum gegeben haben könnte. Von Friedrich Heinrich Georg Dietrich Schrader waren uns drei Kinder bekannt, die im relevanten Zeitraum geboren waren, jedoch war kein Helmar Moritz darunter.

Leider konnte diese Vermutung durch unseren weiteren Archivbestand weder verifiziert noch falsifiziert werden. Ich habe dann aufgrund des doch ungewöhnlichen Vornamens Helmar mein Glück in einer Online-Recherche bei Ancestry versucht. Dort konnte ich tatsächlich den Taufeintrag von Helmar Moritz Schrader im Kirchenbuch Jemgum nachweisen.

Darin stimmten die Namen des Vaters und der Mutter mit unseren Aufzeichnungen überein! Damit war der Nachweis einer Verbindung mit hinreichender Sicherheit gegeben. Was dann folgte, war Fleißarbeit. Wenn erst einmal eine konkrete Spur gefunden ist, dann lassen sich bei ausreichender Quellenlage weitere Hinweise finden und einordnen.

In diesem Fall konnte ermittelt werden, dass der gesuchte Friedrich Helmar Moritz über die Spur Boizenburg mit der wohldokumentierten Sippe Wahmbeck in Verbindung steht. So erklärt sich auch die familiäre Überlieferung der Familie des Anfragenden in den Göttinger Raum: Bevor Wahmbeck als der Ursprung der Sippe ermittelt werden konnte, galt Göttingen als deren Ursprung.


Friedrich Helmar Moritz Schrader, Offizier in österreichischen und Preußischen Diensten, später Ingenieur in Ostfriesland.

Foto aus dem Jahr 1881, aus dem Besitz der Familie Bittner.


Das Ergebnis der Recherche ist als Ergänzung zur Stammreihe Wahmbeck – Bürgerliche Hauptlinie im 66. Mitteilungsheft abgedruckt.

Recht vielen Dank für die freudliche Genehmigung zur Veröffentlichung.

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