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Familienverband Schrader e.V.

Von Kaisern, Königen und einem Damenstift

Welterbestadt Quedlinburg bewahrt eine 1000-jährige Geschichte

Rückblick auf den 78. Familientag 2023 in Quedlinburg

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 78. Familientages in Quedlinburg

Im Hotel „Schlossmühle“ am Rande der Altstadt Quedlinburgs fand nach 1997 zum zweiten Mal ein Familientag in Quedlinburg, der traditionsreichen Welterbstadt am Harz, statt.

Am Sonnabendvormittag wurden wir im historischen Rathaus empfangen. In Vertretung von Oberbürgermeister Frank Ruch hieß uns Torsten Schmelz, Mitarbeiter im Bereich Stadtsanierung und exzellenter Kenner der Geschichte Quedlinburgs, willkommen. Nach einem Rundgang durch das Gebäude erfuhren wir im Festsaal, umgeben von prächtigen Historienbildern, viel von den Verbindungen zwischen der Quedlinburger Stadthistorie und der Weltgeschichte.

Bedeutend wird Quedlinburg, 922 erstmals urkundlich erwähnt, in der Ära des sächsischen Herzogs Heinrich I. (geb. 876) aus dem Geschlecht der Luidolfinger, der 919 zum König gekrönt, bis zu seinem Tod 936 das Ostfrankenreich regierte. Seine Witwe, Königin Mathilde, auch „Schwiegermutter Europas“ genannt, weil sie es geschickt verstand, ihre Kinder an andere Fürsten- und Königshöfen zu verheiraten, gründete im Todesjahr ihres Mannes mit Unterstützung ihres Sohnes, König Otto I. auf dem Burgberg von Quedlinburg ein Damenstift, das bis zu seiner Auflösung 1802 fast 900 Jahre bestehen sollte. Durch reiche Schenkungen und politischen Einfluss kam das Frauenstift zu größerer Blüte. In den Kostbarkeiten des Domschatzes der Stiftskirche spiegelt sich bis heute der Glanz des ottonischen Kaiserhauses. Mit dem Tod Ottos III. (1002) endete das Jahrhundert der Ottonen. Quedlinburg aber blieb Kaiserpfalz und wurde von 922 bis 1207 insgesamt 69 Mal von deutschen Königen und Kaiser besucht.

Beim anschließenden Altstadtrundgang erläuterte Stadtführerin Christiane Jedermann aufschlussreiche Details zu den historischen Gebäuden. So schafften Stockwerke, die das jeweils untere zur Straßenseite hin überragten, zusätzlichen Wohnraum und dienten Bewohnern und Hauswänden zudem als Regenschutz. Wir passierten den „Stein des Anstoßes“ – heute würde man von einem Poller sprechen – , der schon in alter Zeit dafür sorgte, dass Kutschen und andere Gefährte in den engen Gassen die Hausecken nicht beschädigten.

Am Nachmittag genossen wir die Kaffeetafel auf dem Anwesen von Martina und Christian Mechel am Steinweg. Christian Mechel ist ein direkter Nachkomme der historischen Arztfamilie Schrader.

Der Abend galt traditionell den Vorträgen und dem festlichen Bankett. Verbandsarchivar Vetter Bernd Schrader erläuterte in seinem Vortrag die Erfolge der Ahnenforschung an plastischen Beispielen. Vorsitzender Vetter Harald Schrader präsentierte anhand von Fotos die Familiengeschichte des Geheimen Sanitätsrates Dr. med. Wilhelm Schrader (1855-1929), der die dritte Generation der Quedlinburger Ärztedynastie repräsentierte.

In der Mitgliederversammlung am Sonntag wurden im Amt bestätigt: Harald Schrader (Vorsitzender), Klaus Schrader (stellv. Vorsitzender), Bernd Schrader (Archivar) und Janka Schrader (Schatzmeisterin).
Erstmals besetzt wurde das neu geschaffene Vorstandsamt eines Webmasters mit Gert R. Schrader.
Als Beiräte bestätigt wurden Anneliese Schrader und Dr. Georg Schrader. Neu in den Beirat gewählt wurde Mariette Schrader aus den Niederlanden.

Der 79. Familientag findet vom 27.-29. September 2024 in Helmstedt statt.

Harald Schrader

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